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13.11.2008 | news
Marcel tritt vom aktiven Spitzensport zurück!!!

Der beste Schweizer Degenfechter setzt auf die berufliche Karriere als Arzt


Im Fechtclub Biel hat der 30-jährige Degenfechter Marcel Fischer am Donnerstag vor den Medien den Rücktritt vom Spitzensport erklärt. Fischer nannte primär berufliche Gründe, die ihn zu diesem Schritt bewogen. Dem Sport bleibt der Mediziner als Athletenbotschafter der humanitären Organisation Right To Play aber weiterhin treu.

Biel, 13. November 2008

„Ich habe mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, vom aktiven Spitzensport zurück zu treten“, kam Degenfechter Marcel Fischer sogleich auf den Punkt. Und der Olympia-Sieger von 2004 führte im geschichtsträchtigen Fechtclub Biel weiter aus: „Es war ein langer, schwieriger und sehr emotionaler Entscheid, weil ich das Fechten liebe und es mich 21 Jahre lang tagtäglich begleitet hat.“ Den Ausschlag zum Rücktritt gab die berufliche Zukunft als Arzt: „Die Zeit ist reif, nach unvergesslichen Erlebnissen im Spitzensport die berufliche Herausforderung in der Medizin in Angriff zu nehmen“, sagte Fischer und betonte, dass dies der einzige Grund für seinen Rücktritt sei. „Ich habe schon immer gesagt, dass ich meine Spitzensportkarriere bei 100-prozentiger Berufstätigkeit aufgeben werde.“ Es sei für ihn daher der perfekte Zeitpunkt zum Rücktritt, da er Anfang kommenden Jahres eine Stelle als Assistenzarzt am Kantonsspital Münsterlingen antreten werde. So schliesst sich für ihn der sportliche Kreis. Denn 1987 hatte Fischer, der in Brügg bei Biel aufgewachsen ist, im Fechtclub Biel erstmals auf der Planche gestanden. Und hier gab er nun als bester Schweizer Fechter aller Zeiten den Degen wieder aus der Hand.

In diesen 21 Jahren hat sich im Fechtclub Biel kaum etwas geändert. Der Saal, in dem gefochten wird, sieht fast genau so aus wie zu Fischers Anfangszeiten. Ein markanter Kontrast zur sportlichen Entwicklung von Marcel Fischer, der viel Schwung in das Degenfechten brachte, einen aktiven Stil mit prägnantem Sturzangriff, den sogenannten Flèche, prägte. An den Olympischen Spielen 2000 in Sydney wurden Fischers Attacken noch nicht goutiert, der argentinische Kampfrichter sprach fragwürdige Strafen aus, so dass sich Fischer mit Rang 4 bescheiden musste. Dann aber ging es Schlag auf Schlag, Fischer gewann im Weltcup 5 Turniere, so viele wie kein anderer Schweizer Degenfechter, wurde mit dem Team Europameister und krönte seine Karriere im Sommer 2004 in Athen mit dem Olympia-Sieg. „Das Fechten ist in den letzten 20 Jahren viel athletischer geworden“, summierte denn auch Fechtmeister Ryszard Marszalek, der der allererste Maître von Marcel Fischer war.

„Der Olympia-Sieg in Athen ist sicherlich die schönste Erinnerung an meine sportliche Karriere, die Erfolge an den Zonenturnieren 2000 und 2004, wo ich mich jeweils für Olympia qualifizierte, boten emotionelle und unvergessliche Momente“, meinte Fischer und ergänzte: „Sehr gerne hätte ich natürlich auch noch eine Team-Medaille mit Basil Hofmann oder Benjamin Steffen und den Kauter-Brüdern gewonnen. Denn besonders Basil und Benjamin habe ich viel zu verdanken, sie waren mir immer eine grosse Stütze.“ Auch im Moment des Abschieds blieb sich Fischer damit selber treu und überzeugte abermals als Team-Player, der die Leistung anderer sehr wohl zu schätzen weiss. Deshalb bezeichnete Fischer seinen Rücktritt auch als Chance für das Schweizer Fechten. „Würde ich weiter machen, wäre die Mannschaft bis zu den Olympischen Spielen 2012 in London mehr oder weniger gesetzt. So aber wird nun ein Platz frei, um den die Jungen kämpfen können. Das kommt dem ganzen Team zu gute, und ich glaube, in London kann die Mannschaft unter der Leitung der neuen Nationaltrainer ohne mich sehr wohl die Medaille gewinnen, die sie mit mir leider nicht gewann.“

Seine uneigennützige Haltung wird dem Mediziner Fischer auch auf seinem weiteren Lebensweg zugute kommen. Am Kantonsspital in Münsterlingen, in der Familie mit Lebenspartnerin Alessandra Franchina und der gemeinsamen Tochter Shayenne, die Anfang Dezember letzten Jahres zur Welt gekommen ist. „Wir leben in einem privilegierten Teil der Welt und so behütet und umsorgt wie Shayenne können leider nicht alle Kinder aufwachsen“, sagte Marcel Fischer. Deshalb will er sich künftig verstärkt als Athleten¬bot¬schafter der humanitären Organisation Right To Play engagieren, sei es an nationalen Sport-Events, durch die Begleitung von Projekten in den Einsatzgebieten oder als Referent an speziellen Veranstaltungen. „Als Olympia-Sieger, Arzt und Vater ist Marcel für uns natürlich ein perfekter Botschafter“, sagte dazu Barbara Keller, die Direktorin von Right To Play Schweiz, die mit beeindruckenden Zahlen zu der vom norwegischen Eisschnellläufer und Olympia-Sieger Johann Olav Koss gegründeten Organisation aufwartete. „525‘000 Kinder in 23 Ländern werden von uns unterstützt, und dank umfangreichem Sponsoring wurden im letzten Jahr von Right To Play Switzerland nur 2 Prozent der Gelder für das Fundraising und die Administration verwendet.“

Durch das gemeinnützige Engagement bleibt Marcel Fischer weiterhin dem Sport verbunden. Und im Schweizer Fechten wird er auch nach seiner sportlichen Laufbahn ohnehin einen speziellen Platz behalten. Als erster und bisher einziger Schweizer Olympia-Sieger im Degenfechten, als erfolgreichster Fechter aller Zeiten, als Vorbild auf und auch neben der Fechtbahn.

Das Palmarès von Marcel:

Sport / Erfolge

Erstmals gefochten: 1987 Fechtclub Biel

Clubs: 1987 - 1999 Fechtclub Biel
1999 - 2008 Fechtgesellschaft Basel

Trainer: 1987 - 1999 Ryszard Marszalek, Clubtrainer FC Biel
1999 - 2008 Manfred Beckmann, Clubtrainer FG Basel
1994 - 2008 Rolf Kalich, Nationaltrainer

Olympische Spiele: 1. Rang Sommerspiele 2004 in Athen,
einziger Schweizer Olympia-Sieger im Degenfechten
4. Rang Sommerspiele 2000 in Sydney

Weltmeisterschaften: 6. Rang Leipzig 2005
3. Rang Venezuela 1998, mit dem Junioren-Team

Europameisterschaften: 1. Rang Kopenhagen 2004, im Team mit Benjamin Steffen,
Fabian Kauter und Dominik Saladin
5. Rang Einzel Kopenhagen 2004
5. Rang Einzel Zalaegerszeg 2005

Weltcup: 5 Siege Erfolgreichster Schweizer Degenfechter im Weltcup
(über 20 Podestplätze, über 35 Finals bei der Elite)
1. Rang Grand Prix de Berne 2005
1. Rang Grand Prix Stockholm 2004
1. Rang Bratislava 2003
1. Rang Innsbruck 2003
1. Rang Buenos Aires 2000

Weltrangliste: 1. Rang Während elf Monaten, August 2004 - Juni 2005

Gesamt-Weltcup: 2. Rang Saison 2004
2. Rang Saison 2003

Team-Weltcup: 2. Rang Poitiers 2003
2. Rang Tauberbischofsheim 2003
2. Rang Heidenheim 2006
mit Benjamin Steffen, Basil Hoffmann,
Michael Kauter und Fabian Kauter

Universiade: 3. Rang Peking 2001 im Team mit Basil Hoffmann,
Benjamin Steffen und Andreas Steffen
3. Rang Einzel Palma de Mallorca 1999

Schweizer Meisterschaften: mehrfacher Schweizer Meister im Einzel und Team.

Als pdf findest du hier das Palmarès (die grössten Erfolge) und das Portrait über Marcel.:

Downloads:
Palmares_Fischer.pdf
Portrait_Fischer.pdf

 

 

 

 

Aktuelle Resultate:
27. in Kiev
14. in Montreal
37. in Paris

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